Am 14. Oktober 2024 informierte der Vorstand der 7x7 Unternehmensgruppe die Anleger über die anstehende Insolvenz.
Für Investoren bedeutet dies ein hohes Risiko finanzieller Verluste. Gründe für die Insolvenz seien die angespannte Marktlage und Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Welche Gesellschaften konkret betroffen sind, bleibt in dem Schreiben des Vorstands noch unklar, jedoch könnten alle Einheiten der Gruppe und damit sämtliche Kapitalanlagen involviert sein.
Auf der Internetseite www.7x7.de wird mit unter der Überschrift "Vorrübergehend geschlossen" darauf hingewiesen, dass unter dem Aktenzeichen 99 IN 243/24 beim Amtsgericht Bonn für die Gesellschaft "7x7sachwerte GmbH & Co. KG" Insolvenzantrag gestellt wurde. Weitere Anträge seien in Vorbereitung:
Die 7x7 Unternehmensgruppe umfasst zahlreiche Gesellschaften.
Dies sind beispielsweise:
Investoren wurden von der 7x7 Unternehmensgruppe unterschiedliche Kapitalanlageformen angeboten - so z.B. Kommanditbeteiligungen, Anleihen oder Nachrangdarlehen:
Anleihen:
Nachrangdarlehen:
Insolvenzverfahren sind derzeit noch nicht endgültig eröffnet, sodass Forderungen aktuell nicht zu den jeweiligen Insolvenztabellen angemeldet werden können.
Sobald dies möglich ist, können Investoren von Anleihen und Nachrangdarlehen ihre Forderungen innerhalb der vom Insolvenzgericht gesetzten Frist schriftlich beim Insolvenzverwalter anmelden.
Probleme in der Unternehmensgruppe zeichnen sich bereits seit Längerem ab. Zu den Anzeichen gehörten Verzögerungen bei Zahlungen, verlängerte Laufzeiten und die Umwandlung von Anleihen in Nachrangdarlehen. Im Januar 2024 wurde eine Umstrukturierung vorgestellt, bei der die Sieben Werte eG die Finanzierung übernehmen sollte. Investoren hatten dabei die Option, ihre Investitionen als Darlehen oder Genussscheine weiterzuführen.
Ende September 2024 verschärfte sich die Situation weiter. Die 7x7 Gruppe kündigte ein Moratorium an, das ab dem 1. Oktober 2024 sämtliche Zahlungen sowie Zins- und Rückzahlungen aussetzen sollte. Geplant war zudem, alle laufenden Verträge auf erfolgsabhängige Produkte umzustellen und eine „vorinsolvenzliche Durchsetzungssperre“ einzuführen, die die Forderungen der Anleger hinter andere Gläubiger zurückstellt. Der Vorstand warnte bereits damals vor einer möglichen Insolvenz, sollte keine Einigung über das Moratorium erzielt werden.
Angesichts dieser Entwicklungen sollten Anleger auf erhebliche finanzielle Verluste vorbereitet sein. Besonders Investoren von Nachrangdarlehen sind im Insolvenzfall stark benachteiligt, da ihre Ansprüche nachrangig sind.
Es empfiehlt sich, die Wirksamkeit der Nachrangvereinbarungen rechtlich überprüfen zu lassen, da diese oft nicht korrekt vereinbart wurden und damit unwirksam sein können.
Betroffenen Kapitalanlegern wird empfohlen, sich zur Bündelung ihrer Interessen und zur Bildung einer Interessensgemeinschaft mit der
Fachanwaltskanzlei für
Bank- und Kapitalmarktrecht
Dr. Greger & Collegen
hier in Verbindung zu setzen:
Hintergrundinformationen zur 7x7 Unternehmensgruppe:
Die 7x7 Unternehmensgruppe, gegründet 2006 von Andreas Mankel, entwickelt innovative Konzepte und Projekte in den Bereichen Vorsorge, Vermögensaufbau, Investment, Geldanlage sowie regenerative Energien und Hilfsprojekte. Mit über 45 Mitarbeitern an sieben Standorten konzentriert sich die Gruppe insbesondere auf nachhaltige Sachwertinvestitionen. Die 7x7 Invest AG mit Sitz in Bonn setzt dabei Schwerpunkte auf Erneuerbare Energien, beispielsweise durch Solarparks, Immobilienprojekte wie Kindertagesstätten, Wohnanlagen und Bürogebäude, sowie Investitionen in nachwachsende Rohstoffe. Der Ansatz der „7-fachen Rendite“ verbindet finanzielle Erträge mit sozialen und ökologischen Zielen.